Monozure

Zurück in die Zukunft: Der Dorfladen

Längst sind sie von den großen Supermärkten und den Discountern verdrängt worden: Die Tante Emma Läden. Wer keiner großen Handelskette angehört, kann kaum die Preise anbieten, die die großen Konzerne auf ihre Waren schreiben. Das ist ja auch verständlich, denn die Tante Emma kann nicht in der gleichen Weise gegenüber ihren Zulieferern auftreten, wie es unsere allseits bekannten Discounter tun. Wer den Markt dominiert, bestimmt die Preise und wer die Preise bestimmt, dominiert den Markt. Und der Kunde? Der kauft natürlich dort ein, wo die Waren günstig zu haben sind. Und ein kleines Lebensmittelgeschäft im Dorf kann die Waren meist nur zu einem Viertel oder einem Drittel teurer anbieten als es die Discounter tun.

Und doch: Der Dorfladen hat seine Berechtigung. Denn sowohl betagte Menschen, wie auch Jugendliche haben oft nicht die Möglichkeit, zum Einkauf in die nächstgrößere Stadt zu fahren. Und im ländlichen Raum sind auch die Busverbindungen eher knapp. Und wer freut sich nicht über die Möglichkeit, mal eben ein paar Straßen entfernt ein paar Artikel für den täglichen Bedarf einzukaufen? Tante Emma Läden wurden meisten dann aufgegeben, wenn eben die Tante Emma (wie immer sie auch wirklich hieß) in den Ruhestand ging. Wer wollte ein solches Ladenlokal denn übernehmen? Wirtschaftliche Gründe für eine solche Entscheidung gibt es meistens nicht. Solche Läden sind schön, gesellig und gemütlich, aber oft kaum rentabel. Doch es gibt parallel zum Sterben der kleinen Ladengeschäfte im ländlichen Raum auch eine Gegenbewegung: Die Dorfläden. Sie werden mit großem Engagement des ganzen Dorfes am Laufen gehalten. Und nur so kann es funktionieren. Da müssen alle ran: Und so arbeitet auch der Manager, der Ortsvorsteher, die Lehrerin und der Dachdecker jede Woche ein paar Stunden in diesem Laden, geht mit dem Preisauszeichner durch die Regale oder bedient die Kunden.

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